Ich backe sehr oft Ciabatta, weil sie eigentlich ganz einfach und unkompliziert zubereitet wird. Nachdem man die Zutaten für den Teig verknetet hat, benötigt er Ruhe und muss zwischenzeitlich kurz gedehnt und gefaltet werden. So entstehen die schönen großen Luftblasen im Teig und diese verleihen der Ciabatta eine lockere Struktur. Man kann den Ciabattateig mit einer Übernachtgare zubereiten, mit oder ohne Sauerteig backen oder auch nur mit Hefe an einem Tag verarbeiten. Ich habe in diesem Rezept den Teig über Nacht im Kühlschrank gelagert und die Stangen am anderen Morgen geformt und gebacken. Dazu findest du auch ein Video auf meinem Instagram-Account, das du dir gern anschauen kannst :-).
Ich persönlich verwende in den meisten Brotrezepten keine oder ganz wenig Hefe und stattdessen meine selbstgezüchteten Sauerteige. Wenn du dich damit noch nicht gut oder gar nicht auskennst, kannst du dich gern in meiner Rubrik SAUERTEIGE einlesen. Sollte dir das aber aus irgendwelchen Gründen zu schwierig erscheinen (IST ES ABER NICHT) dann kannst du deine Ciabatta auch ohne Sauerteig backen und stattdessen etwas mehr Hefe in den Teig geben. Alles ist möglich! Grundsätzlich wird ein Ciabattateig mit viel Flüssigkeit zubereiet und deshalb ist er auch dementsprechend weich und unförmig zu Beginn. Dieser Zustand ändert sich jedoch, sobald durch das Dehnen und Falten, Luft hineingearbeitet wird. Der Teig erhält Volumem und somit mehr Spannkraft. Also wundere dich nicht, wenn sich der Teig anfangs sehr „flüssig“ anfühlt, das ist normal und soll auch so sein. Und keine Angst, es hört sich alles immer schwieriger an, als es eigentlich ist. Deshalb probiere dieses Rezept unbedingt mal aus, es lohnt sich. Viel Spaß beim Nachbacken!

Zutaten

• 1g frische Hefe
• 50g Lievito Madre oder
• 10g frische Hefe
• 10g Honig
• 100g Wasser
• 100g Semola

• Vorteig
• 400g Weizenmehl Type 00
• 300g eiskaltes Wasser
• 10g Meersalz
• 20g Olivenöl

Zubereitung

1. Zuerst nimmst du eine grosse Schüssel, vermengst die Zutaten für den Vorteig und lässt diesen 30 Minuten ruhen.
2. Dann fügst du Wasser und Mehl hinzu und vermengst alles miteinander.
3. Nun mischst du das Salz unter und knetest den Teig ca. 10 Minuten, bis er glänzend ist.
4. Danach gibst du Öl in eine große Teigwanne, legst den Teig hinein und deckst ihn ab.
5. Jetzt greifst du seitlich mit deinen Händen unter den Teig, ziehst ihn etwas hoch und lässt ihn an den Enden nach unten einschlagen (Dehnen und Falten).
6. DIESEN VORGANG WIEDERHOLST DU DREIMAL ALLE 20 MINUTEN!
7. Nachdem du Luft in den Teig hineingearbeitet hast, deckst du die Teigwanne ab und stellst sie für mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank.
8. Am nächsten Tag holst du sie heraus und lässt den Teig ca. 1 Stunde bei Zimmertemperatur akklimatisieren.
9. Dann stürzt du den Teig vorsichtig auf eine mit Semola bemehlte Arbeitsfläche, stichst ihn mit einem Teigschaber in 4 gleiche Teile und rollst diese ganz vorsichtig (OHNE DRUCK AUSZUÜBEN) zu langen Stangen.
10. Diese legst du auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech oder ein Baguetteblech und lässt sie weitere 30 Minuten abgedeckt ruhen.
11. Zwischenzeitlich hiezt du den Backofen auf 250 Grad vor und stellst eine Schale mit Wasser auf den Ofenboden.
12. Du kannst die Ciabatta auch mit einer Sprühflasche einschwaden, das kannst du machen, wie du möchtest.
13. Jetzt schiebst du die Ciabattarohlinge in den heißen Ofen und lässt sie 15-20 Minuten knusprig braun backen.
14. Denk daran: jeder Ofen backt anders, deshalb kann es vorkommen, dass du die Ciabatta auch bei etwas niedriger Temperatur backen musst!!!
15. Sobald sie schön braun gebacken sind, kannst du die Ciabattastangen herausnehmen und auf einem Rost etwas abkühlen lassen.
16. Danach kannst du sie direkt lauwarm genießen.

Guten Appetit!