Sauerteig Ciabatta

11.06.2023
Die Ciabatta, das wohl berühmteste Brot aus Italien, wurde (laut Historie) im Jahre 1982 von Arnaldo Cavallari in der Provinz Venetiens erfunden und vermarktet. Den Namen ließ die Bäckerei markentechtlich schützen, um somit eine Verwechslung zum bekannten Baguette sicherzustellen. In der deutschen Sprache bedeutet Ciabatta „Pantoffel“, was wohl von der flachen, breiten Form des Brotes herrühren soll. 

Die Zubereitung einer Ciabatta ist im Grunde genommen sehr einfach, da der Teig nicht großartig geformt werden muss. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, die schöne große Porung, gleichmäßig zu erlangen. Dazu muss nämlich der Teig vorsichtig gedehnt und gefaltet werden. so dass viel Luft eingearbeitet werden kann!
Meine heutige Ciabatta-Variante ist ganz ohne Hefe und nur aus Sauerteig, Wasser und Mehl zubereitet. Die Teigführung ist dementsprechend von langer Dauer (am besten über Nacht). Aber so eine lange Gärzeit lohnt sich bei jedem Brot, da man es immer am Ergebnis sieht und vor allem schmeckt.
Wenn du deine Ciabatta mal ohne Hefe ausprobieren möchtest, was ich dir natürlich auch sehr empfehle, solltest du deine Lievito Madre am Vortag schon auffrischen, damit sie richtig aktiv ist. Und falls du noch nie einen Sauerteig selbst angesetzt hast, dann kannst du dich auch gern auf meinem Blog darüber schlau machen :-). Im Menü findest du verschiedene Varianten, Sauerteige selbst herzustellen… probier‘s einfach mal aus. Viel Spaß bei der Zubereitung!  

Zutaten

  • 120g Lievito Madre 
  • 320g kaltes Wasser
  • 500g Weizenmehl Type 00
  • 2 TL Meersalz
  • 2 EL Olivenöl
  • Semola für die Arbeitsplatte

Zubereitung

  • Zuerst gibst du Lievito Madre (am Vortag frisch gefüttert) in eine große Schüssel, gießt Wasser dazu und mengst nach und nach das Mehl unter.
  • Dann knetest du die Zutaten ca. 5 Minuten zu einem glänzenden Teig (am besten mit einer Küchenmaschine oder Handmixer mit Knethaken) und fügst Salz und Öl hinzu.
  • Sobald der Teig eine geschmeidige Konsistenz erreicht hat (jedoch trotzdem klebt) gibst du ihn auf eine mit Wasser besprenkelte Arbeitsplatte, dehnst und faltest ihn und schleifst ihn zu einer runden Kugel.
  • Diese legst du in eine geölte Teigwanne oder andere verschließbare Box, drückst den Deckel darauf und lässt sie 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen.
  • Danach gibst du sie für mindestens 8 Stunden in den Kühlschrank.
  • Am nächsten Morgen nimmst du die Teigbox heraus und lässt den Teig 1-2 Stunden bei Zimmertemperatur akklimatisieren.
  • Danach öffnest du die Box, greifst unter den Teig und ziehst ihn sanft nach oben, schlägst eine Seite ein, hebst den Teig wieder etwas hoch und schlägst die andere Seite ein und verschliesst wieder die Teigwanne.
  • Dieses Verfahren nennt man „COIL FOLD“ und dient dazu, weiche Teige zu stabilisieren und Luft einzuarbeiten!!!
  • Diesen Vorgang wiederholst du alle 30 Minuten insgesamt drei Mal.
  • Nachdem der Teig nun schöne Luftblasen entwickelt hat, stürzt du ihn auf eine mit Semola eingestreute Arbeitsplatte und teilst ihn mit einer Teigkarte in drei Teile.
  • Diese transportierst du nun auf ein nit Backpapier ausgelegtes Backblech und lässt sie weitere 30 Minuten abgedeckt ruhen.
  • Zwischenzeitlich heizt du den Ofen auf 250 Grad vor und stellst eine grosse Schale mit Wasser auf den Ofenboden.
  • Sobald das Wasser sprudelnd kocht, schiebst du das Blech mit den Ciabattarohlingen in den Ofen.
  • Nach 10 Minuten Backzeit verringerst du die Temperatur auf 220 Grad und lässt sie weitere 10 Minuten knusprig braun backen.
  • Danach holst du sie heraus und lässt sie auf einem Rost etwas abkühlen.
  • Dann kannst du sie lauwarm direkt genießen.

Guten Appetit!